Boom bei den Solarbatterien

Die Zahl der installierten Solarstromspeicher wuchs das dritte Jahr in Folge um rund 50 Prozent. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) erwartet weiteres Marktwachstum.

Die Solarbranche verzeichnete im vergangenen Jahr ein Nachfrage-Plus bei Solarbatterien in Höhe von 47 Prozent. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Solarstromspeicher das dritte Jahr in Folge um rund 50 Prozent. Dies gab der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) Ende Februar bekannt.

Im Jahr 2020 habe der Speichermarkt davon profitiert, dass sich doppelt so viele Eigenheimbesitzer eine Photovoltaikanlage angeschafft haben wie im Vorjahr, so der Verband. Rund jeder zweite von ihnen habe gleich noch in eine Solarbatterie investiert, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können. Auch das Laden von E-Autos spielt eine zunehmende Rolle. Allein im Eigenheimbereich sind 2020 nach BSW-Schätzungen rund 88.000 neue Heimspeicher in Deutschland neu installiert worden. Insgesamt erhöhte sich der Bestand der Solarstromspeicher damit auf rund 270.000 Exemplare.

„Wir erwarten, dass die Speichernachfrage weiter anziehen wird,“ sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Neben der energiepolitischen Notwendigkeit würden gesunkene Preise, eine wachsende Klimaschutz-Sensibilisierung sowie ein verstärktes Unabhängigkeitsbedürfnis der Verbraucher dazu beitragen.

Auch für Unternehmen interessant

Zur Umsetzung der Klimaziele, zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Bereitstellung von Ökostrom und zum Ausgleich kurzfristiger witterungs- und tageszeitbedingter Erzeugungsschwankungen der Solar- und Windenergie muss die derzeitige Batteriespeicherkapazität nach Berechnungen von Marktforschern bis zum Jahr 2030 nahezu versiebenfacht werden, von derzeit 2,4 Gigawattstunden (GWh) auf rund 18 GWh. In der Folge werde sich der jährliche Markt für stationäre Batteriespeicher bis 2025 verdoppeln, bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich sogar verfünffachen, so die BSW-Erwartung.

Auch für Unternehmen werden die Stromspeicher interessanter. Nach BSW-Angaben dürfte dazu beitragen, dass seit Jahresbeginn dreimal mehr Solarstrom selbst verbraucht werden darf, ohne dass Betreiber von Solarstromanlagen dafür eine EEG-Umlage abführen müssen. Die ,Sonnensteuer´-Freigrenze wurde zum Jahreswechsel von der Bundesregierung von 10 auf 30 Megawattstunden pro Jahr angehoben.

Dies vereinfacht auch die Speichernachrüstung bei PV-Anlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen. Für Betreiber dieser ausgeförderten Ü20-Anlagen sei es am wirtschaftlichsten, möglichst viele Kilowattstunden ihrer abgeschriebenen Solarstromanlagen selbst zu verbrauchen, so Körnig. Bis zum Jahr 2030 fallen nach BSW-Angaben rund eine halbe Million Solarstromanlagen aus der Förderung.

Um die notwendige Beschleunigung des Speicherausbaus und die intelligente Nutzung dieser Speicherkapazitäten zur Stabilisierung des Stromnetzes zu erreichen, setzt sich der BSW für weitere Gesetzesreformen ein. Dazu zählt unter anderem ein konsequenter Abbau wettbewerbsverzerrender Doppelbelastungen von ein- und wieder ausgespeichertem Netzstrom von Prosumern mit Entgelten, Umlagen und Abgaben.