BSW erwartet anhaltendenden Solarboom

Der Geschäftsklimaindex für Photovoltaik markiert ein neues Allzeithoch, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Hohe Strompreise und der Wunsch nach Umweltschutz lassen die Nachfrage nach PV- und Solarthermie-Anlagen steigen.

Für das gerade vergangene Jahr 2022 rechnet der BSW mit einem Installationsplus von rund 30 Prozent im Stromsektor (Photovoltaik) und rund 10 Prozent im Wärmesektor (Solarthermie). Die Beliebtheit dieser Technik spiegelt sich in der guten Stimmung der Solarbranche. Der vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit Unterstützung der Intersolar Europe erhobene Geschäftsklimaindex (GKI) für die PV-Branche stieg im 4. Quartal 2022 um 7,6 Punkte auf 149,0 Indexpunkte. Dies stellt einen knappen Höchststand seit Beginn der Datenerfassung dar – im 1. Quartal 2022 hatte der GKI bereits einmal den Stand von 148,9 Indexpunkten erreicht.

Unterstützt werden diese hohen Erwartungen durch die Resultate einer YouGov-Repräsentativbefragung unter 1.022 Immobilienbesitzern, die Ende des vergangenen Jahres vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Auftrag gegeben wurde. Demnach wollen drei Viertel aller privaten Hausbesitzer mit einem geeigneten Dach die Sonnenenergie für die Strom- oder Wärmeerzeugung nutzen, 80 Prozent dieser Gruppe plant das in diesem neuen Jahr. Vier von fünf Hausbesitzern, die über die Anschaffung einer PV-Anlage nachdenken, wünschen sich zugleich einen Solarstrom-Speicher.

In der genannten Umfrage spielt das neue Jahressteuergesetz noch keine Rolle, das mit seinen steuerlichen und anderen Erleichterungen die Nachfrage vermutlich zusätzlich antreiben wird.

„Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, wir erwarten einen länger anhaltenden Solarboom. Getragen wird dieser vor allen Dingen von Privathaushalten“, so BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Politischen Nachholbedarf sieht der BSW für 2023 besonders bei der Verbesserung der Investitionsbedingungen für gewerbliche Investoren. Hier gebe es noch unverhältnismäßige Auflagen beim Netzanschluss, zu viel Bürokratie in den Genehmigungsverfahren sowie zu restriktive Auktionsbedingungen.

Grafik: BSW