Bundesförderung für effiziente Gebäude

Mit dem neuen Jahr startete die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Für die energetische Sanierung unseres Gebäudebestandes gibt es mehr Geld. Außerdem wurden die Fördermaßnahmen gebündelt und die Antragstellung vereinfacht.

Rund 35 Prozent der verbrauchten Energie entfällt in Deutschland auf unsere Gebäude, vor allem Heizung und Warmwasser sind Großverbraucher. Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung einen klimaneutralen Gebäudebestand realisieren. Um das zu erreichen, werden energieeffizientere Gebäude und ein höherer Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch benötigt.

Die neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) soll nun dazu beitragen, das Ziel zu erreichen. Dafür werden die verschiedenen Fördermaßnahmen für energetische Sanierungen gebündelt und die zur Verfügung stehenden Mittel angehoben.

Auch Steuerungs- und Regelungstechnik wird gefördert

Aus Sicht des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ist das der richtige Schritt. „Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude wird die Energiewende im Gebäudesektor deutlich Fahrt aufnehmen“, sagt Daniel Hager als Vorsitzender der neuen ZVEI-Initiative Plattform Gebäude. „Die Zahl der Sanierungsmaßnahmen im Gebäude ist 2020 bereits um 50 Prozent angestiegen. Daher begrüßen wir seitens der Plattform Gebäude, dass mit der BEG erstmals die wichtigen digitalen Systeme der Gebäudeinfrastruktur gefördert werden. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist dieser Schritt dringend nötig. Wir erwarten auch im kommenden Jahr einen Anstieg der Sanierungsmaßnahmen – erst recht, wenn staatliche Anreize hinzukommen.“

Der deutsche Gebäudebestand ist weder fit für die Energiewende noch für das Erreichen der Energiesparziele. In der neuen Bundesförderung sieht der ZVEI daher auch eine Chance, dass die hier dringend notwendige Dekarbonisierung durch Elektrifizierung und Digitalisierung an Fahrt aufnimmt. So fördert die BEG nicht nur die Sanierung oder den Austausch ineffizienter Heizungs- oder Beleuchtungsanlagen, sondern erstmalig auch die Digitalisierung inklusive Steuerungs- und Regelungstechnik.

Antragsstellung wird vereinfacht

Die Vereinfachung des Antragsverfahrens soll die bisherigen Hürden reduzieren: Die Förderung integriert zehn bisherige Einzelprogramme und wird bei den Projektträgern KfW und Bafa zentriert. Mit nur einem Antragsformular, welches für alle Fördermaßnahmen gilt, wird das Verfahren deutlich erleichtert.

Für alle Maßnahmen kann zwischen Zuschüssen (Bafa) oder Krediten (KfW) gewählt werden. Gefördert werden zudem Beratung, Planung und Installation sowie weitere Maßnahmen, die nötig sind, um die eigentliche Sanierung durchzuführen (z. B. Austausch von Elektroverteilung, Unterverteilung, Zählerplatzanlagen, Steiger- und sogar Malerarbeiten).

Förderung für Wohn- und Nichtwohngebäude

Neu ist auch, dass die BEG sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude gilt. Bisher gab es für Unternehmen nur die Möglichkeit einer Förderung über einen zinsgünstigen KfW-Kredit mit Tilgungszuschuss. Künftig können Besitzer von Nichtwohngebäuden eine Förderung als Direktzuschuss erhalten. Dies kann insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen interessant sein. Darüber hinaus sind die durch das BEG geförderten Maßnahmen für den Wohngebäudebereich beihilfekonform.

Effiziente Gebäude und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität

Der ZVEI sieht weiteres Potenzial, wenn man Synergien zwischen der Förderung effizienter Gebäude und der Förderung von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität schafft. „Die Energiewende wird nur dann gelingen, wenn wir es schaffen, die dezentrale Erzeugung regenerativer Energie, deren Speicherung und Nutzung flächendeckend zum Standard zu machen. Das ist für das Laden eines Elektroautos genauso wichtig wie für die Wärmeerzeugung“, erklärt Daniel Hager. „Die neue BEG, in Kombination mit bestehenden Förderprogrammen, zeigt einen ganzheitlichen Ansatz für die beschriebene dezentrale, regenerative und effiziente Energieerzeugung und -versorgung. Damit werden Bauherren und Planer ihre Projekte mit einer zukunftssicheren, ganzheitlichen Perspektive angehen.“