Der Markt für Elektrogroß- und Kleingeräte wächst

Die ZVEI-Fachverbände für Elektrohausgeräte veröffentlichten anlässlich der IFA in Berlin die aktuellen Zahlen sowie ihre Prognosen.

Im ersten Halbjahr 2020 steigerten die Hersteller von Haushalt-Großgeräten ihren Umsatz im Inland um etwa zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Überdurchschnittlich zum Wachstum beigetragen haben Waschtrockner, Backöfen, Geschirrspüler, Wärmepumpentrockner und Kochfelder mit integriertem Dunstabzug. Besonders deutlich stiegen die Verkäufe von Gefriergeräten mit einem Plus von über 30 Prozent – ein Anzeichen für die zunehmende Vorratshaltung von Nahrungsmitteln.

Haushalt-Kleingeräte legten im ersten Halbjahr 2020 im deutschen Markt sogar über acht Prozent zu. Das Wachstum erstreckt sich über die meisten Produktgruppen: Besonders gefragt waren akkubetriebene Handstaubsauger, Espressovollautomaten, Küchenmaschinen, Grillgeräte und Luftreiniger. Funktionalität, Komfort, Gesundheit und Wellness seien im Kleingerätemarkt anhaltend starke Trends, so der ZVEI.

Ersatzbedarf bestimmt den Markt

„Der Ersatzbedarf bleibt ein bestimmender Faktor der Marktentwicklung. Zudem verbringen viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie mehr Zeit zu Hause und denken über Renovierungen und Neuanschaffungen nach“, sagte Werner Scholz, Geschäftsführer der ZVEI-Fachverbände Elektro-Haushalt-Groß- und Kleingeräte. Verbraucher greifen dabei vermehrt zu höherwertigen Geräten, bei der Kaufentscheidung gewinnen Komfort, Vernetzbarkeit und smarte Funktionen weiter an Bedeutung.

Rückläufig mit etwa minus drei Prozent zeigte sich zur Jahresmitte dagegen der Export von großen und kleinen Hausgeräten – allerdings gab es zuletzt Zeichen der Erholung. Nach einem Einbruch von circa zwölf Prozent in den Monaten April und Mai erholte sich der Export im Juni mit plus 13 Prozent deutlich.

Branche mit vorsichtigem Optimismus

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2020 ist die Hausgeräteindustrie vorsichtig optimistisch. Unter der Voraussetzung, dass es zu keinen größeren Corona-bedingten wirtschaftlichen Einschnitten und damit zu weiteren Belastungen des Konsumklimas kommt, sollte sich der Inlandsmarkt weiter leicht positiv entwickeln.

Für den deutschen Großgerätemarkt und das Gesamtjahr 2020 erwartet der ZVEI ein moderates Plus von zwei Prozent bei einem Herstellerumsatz von 5,9 Milliarden Euro. Ein etwas stärkeres Wachstum im mittleren einstelligen Bereich könnte bei den Kleingeräten zu Buche stehen. Der Inlandsumsatz würde sich hier auf circa 3,2 Milliarden Euro belaufen.

Beim Export hofft die Branche, dass bei weiterer Erholung der internationalen Märkte zumindest der Vorjahreswert von circa 9,4 Milliarden Euro wieder erreicht werden kann.

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