Ein Jahr mit dem neuen Energie-Effizienzlabel

Vor rund einem Jahr wurde das überarbeitete Energie-Effizienzlabel von der Europäischen Kommission eingeführt. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Der Absatz effizienterer Geräte wächst, auch wegen der steigenden Strompreise.

Seit Anfang März 2021 gibt es das neue Energie-Effizienzlabel: Seither geben allein Buchstaben die Information zur Geräte-Klassifizierung – die Kombination aus Buchstaben und Plus-Zeichen wurde abgeschafft. Durch die Einführung der neuen, schärferen Kriterien für eine Spitzeneinstufung wurden die Geräte selbstverständlich nicht ineffizienter oder schlechter. Die neuen Kriterien führten jedoch dazu, dass die Einstufung in die höchste Effizienzkategorie A vorerst die Ausnahme war. Das war auch die Absicht.

Die Hausgeräteindustrie ist bereits seit vielen Jahren ehrgeizig bei der Nachhaltigkeit. Mit jeder neuen Generation verbrauchen die Geräte weniger Strom, Wasser und Waschmittel. Dies führt dazu, dass die Anteile der Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte mit der Energie-Effizienzklasse A stetig steigen. Dies zeigt sich bei der Stückzahl und beim Umsatz – beide Kennzahlen haben sich im Laufe des Jahres 2021 mehr als verdoppelt. So trugen zwischen Oktober und Dezember 2021 bereits knapp acht Prozent der verkauften Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte das Effizienzlabel der Klasse A. Der damit erwirtschaftete Umsatzanteil lag bereits über zehn Prozent.

Die Anschaffung neuer Elektrogeräte lohnt sich

Die stark steigenden Energiepreise treiben dieses Kaufverhalten voran. Das zeigt auch eine Studie, die jüngst von YouGov im Auftrag der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführt wurde.

Eco-Programme bei Waschmaschinen und Geschirrspülern werden verstärkt genutzt: 57 Prozent der Befragten haben dies umgesetzt, weitere elf Prozent wollen das zukünftig tun. Darüber hinaus wird nasse Wäsche bei 54 Prozent häufiger an der Luft und seltener im Wäschetrockner getrocknet, elf Prozent planen diese Maßnahme.

Auch der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue und damit effizientere Geräte steht auf dem Programm: 42 Prozent sagen, dass sie den Ersatz bereits vorgenommen haben. 19 Prozent planen ihn fest ein und weitere 20 Prozent sehen bei sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung.

Die Befragung zeigte auch, dass die gestiegenen Kosten bei insgesamt 71 Prozent der Befragten zukünftig zu Energieeinsparungen führen würden. Doch nicht nur die steigenden Strompreise führen zu verändertem Verhalten: 74 Prozent sagten, dass sie unabhängig von der Preisentwicklung aus Gründen des Umweltschutzes Energie einsparen möchten.

Geringere Verbrauchswerte – und damit Einsparungen bei Energiekosten – können im Laufe der Nutzungsdauer der Geräte die Anschaffungskosten ausgleichen. Dazu kommen bei neuen Geräten weitere Vorteile wie neue, komfortablere Nutzungsmöglichkeiten.

Fotonachweis:

Grafik: gfu