Erholung im Bereich Automation in Sicht

Die aktuelle Konjunktur der Automation bleibt schwierig, meldete der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Ende November. Fürs nächste Jahr rechnet der Verband mit einer deutlichen Erholung.

Zur digital veranstalteten Messe SPS in Nürnberg veröffentlichte der Fachverband Automation im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Daten zur Konjunktur. Nach den ersten neun Monaten 2020 beträgt der gemeldete Umsatz der Automation in Deutschland 34,5 Milliarden Euro. Das sind elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit setzen sich die Verluste im zweiten Jahr infolge fort. Erfreulich sei, so der Verband, dass sich der globale Automationsmarkt erholt und die Rückgänge mit minus drei Prozent deutlich geringer ausfallen werden als erwartet.

„Auch wenn die aktuelle konjunkturelle Lage nur schwierig einzuschätzen ist und die Unsicherheit pandemiebedingt hoch bleibt, rechnen wir für das nächste Jahr mit einer deutlichen Erholung“, erklärt Roland Bent, Vorstand des ZVEI-Fachverbands Automation. Bent verweist auf die intakten langfristigen Entwicklungstrends, also den Klimaschutz und die voranschreitende Digitalisierung in der Automation.

Der Fachverbands-Vorstand betont darüber hinaus, dass die Automation gerade in der Corona Krise ihre Stärken ausspielt und einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung der Produktion geleistet habe. „Es zeigt sich, dass ein hoher Automatisierungsgrad durch Steuerungen, Sensorik und Aktorik hilft, die Produktion auch unter Wahrung der Corona-Sicherheitsregeln aufrechtzuerhalten.“

Gleichstromnetze für den Klimaschutz

Den wichtigen Beitrag der Automation zum Klimaschutz zeigt das Beispiel CO2-neutrale Fabrik durch Gleichstromnetze. 70 Prozent des in der Industrie anfallenden Stromverbrauchs entfallen auf Elektromotoren, die damit der größte Verbraucher elektrischer Energie sind. „Ein gleichstrombasiertes Smart Grid in der industriellen Produktion ist deutlich energieeffizienter als eine wechselstrombasierte Energieversorgung“, so Gunther Koschnick, Geschäftsführer des Fachverbands Automation. „In Modellanlagen konnten wir nachweisen, dass die Energieverbräuche im Durchschnitt bis zu zehn Prozent gesenkt werden können.“ Hinzu kämen auch Materialeinsparungen.

Chancen durch 5G

Ein Jahr nach Inkrafttreten der Vergabebedingungen für lokale industrielle und landwirtschaftliche Mobilfunknetze, sogenannte 5G-Campusnetze, sind bereits knapp 90 Anträge bei der Bundesnetzagentur eingegangen. „Die hohe Nachfrage ist sehr erfreulich. Campusnetze sind in Verbindung mit Industrie 4.0-Anwendungen essenziell für den Industriestandort Deutschland und Voraussetzung für eine fortgesetzte starke Stellung im internationalen Wettbewerb“, erklärt Koschnick.

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