HARTING: Neues Logistikzentrum in Betrieb genommen

Mit einem großen Fest hat die HARTING Technologiegruppe Anfang Juli ihr European Distribution Center (EDC) in Espelkamp in Betrieb genommen. Eigene Technik steuert die neue Anlage.

Die offizielle Einweihung des Logistikzentrums European Distribution Center (EDC) der HARTING-Technologiegruppe wurde Anfang Juli mit einem großen Fest gefeiert. Vor rund 330 geladenen Gästen erinnerte Vorstandsvorsitzender Philip Harting an die Anfangszeit des Unternehmens, als der erste Einkäufer Rohmaterial mit dem Rucksack und per Bahn holen musste und seine Großmutter, Marie Harting, die Waren mit dem Rad in die Umgebung auslieferte.

Mehr als 70 Jahre später sei das EDC nun die Voraussetzung, um neue Märkte zu erschließen und in naher Zukunft eine Milliarde Euro Umsatz zu erreichen. Das starke Wachstum des Unternehmens und die Wünsche der Kunden nach zeitnaher Lieferung seien ausschlaggebend gewesen für den großzügigen Bau am Stammsitz des Konzerns, sagte Philip Harting. Das EDC sei zudem mit seinen innovativen Intralogistik-Lösungen ein Leuchtturmprojekt der technologischen Logistik-Kompetenz des Unternehmens. „Unsere Produkte stecken überall in diesem Gebäude, seiner Technik, seiner Systematik, seinem Innenleben“, so Harting.

Im neuen EDC können täglich rund 10.000 Pakete zu Kunden und Niederlassungen in aller Welt verschickt werden. Das 20 Meter hohe Regallager hat Platz für 7.000 Paletten und 120.000 Behälter. Verlegt wurden 100 Kilometer IT-Kabel, 40 Kilometer Sprinklerleitungen und installiert wurde Behälter-Fördertechnik mit einer Gesamtlänge von 1.000 Metern. 2.000 Behälter können binnen einer Stunde ein- und ausgelagert werden.

Modern und umweltfreundlich

Technische Highlights sind die hochautomatisierte Kommissionierung und der Lagerbereich, der entsprechend der jeweiligen Auftragslast und Kapazität optimal gesteuert und effizient ausgeschöpft wird. Eigene Technik ist schon bei der Zufahrt im Einsatz, erkennt herannahende Fahrzeuge und entscheidet über die Schrankenöffnung. Für die korrekte Platzierung und Verladung der Paletten sorgt RFID-Technik. Ein fahrerloses Transportsystem übernimmt den Warenverkehr zwischen den Hallen und findet eigenständig den optimalen Weg. Die hochflexible Logistik des EDC macht zudem eine schnelle Reaktion auf veränderte wirtschaftliche oder politische Rahmenbedingungen möglich.

Großer Wert gelegt wurde auch auf nachhaltige Energieversorgung. Den Strom liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Den Energiebedarf für Kälte und Wärme decken Biomethan aus eigener Herstellung und eine Geothermieanlage ab, für die unter dem Parkplatz 36 Bohrungen mit einer Tiefe von 150 Metern erforderlich waren. Das realisierte Energiekonzept minimiert den CO2-Ausstoss. Die gesamte Immobilie unterschreitet den zur Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbaue (KfW) berechtigten Wert um weitere 27 Prozent.

140 Mitarbeitende werden in dem Logistikzentrum im Zwei-Schicht-System tätig sein. Durch die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze – bei der Kommissionierung können die Paletten fast einen Meter angehoben werden – kann ständiges Bücken der Beschäftigten vermieden werden.

Hell und freundlich gestaltet wurden die Büro- und Sozialräume, die Rezeption, das Bistro mit Terrasse und die Sitzbereiche für Besucher. Mit seiner weißen Fassade ist das EDC auf dem acht Hektar großen Gelände an der L 770 im Nordwesten Espelkamps weithin sichtbar.