Solarthermie – so verwenden Sie Sonnenenergie für Heizung und Warmwasser


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Wenn über die Nutzung der Sonnenenergie gesprochen wird, tauchen immer wieder zwei Begriffe auf: Solarthermie (ST) und Photovoltaik (PV). Nicht wenige Menschen setzen beide Technologien gleich, dabei unterscheiden sie sich grundsätzlich voneinander. Während bei der Photovoltaik Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird, liefert die Solarthermie ausschließlich Wärme.

Es handelt sich also um zwei völlig unterschiedliche Verfahren, für die auch unterschiedliche technische Komponenten zum Einsatz kommen. Die Photovoltaik nutzt Solarzellen mit Siliziumkristallen für die Stromgewinnung. Bei einer Solarthermieanlage werden hingegen Kollektoren verbaut, die eine Flüssigkeit enthalten und aus der Sonnenstrahlung Wärmeenergie erzeugen. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich bei beiden Formen um regenerative Energien handelt. In Deutschland gibt es derzeit geschätzt rund 2,3 Millionen solcher Solarthermieanlagen und etwa 1,65 Millionen PV-Installationen


Einsatzfelder für Solarthermieanlagen

Wenn Sie Solarthermie für Ihr Eigenheim nutzen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder setzen Sie sie nur für die Heizungsunterstützung ein oder aber für die Heizung und die Warmwasserbereitung. Dafür wird die Flüssigkeit in den Kollektoren von der Sonne aufgeheizt und über ein Leitungssystem zu einem Speicherbehälter geführt. In diesem befindet sich ein Wärmetauscher, der die Solarwärme an das Wasser im Speicher abgibt. Anschließend wandert die Trägerflüssigkeit abgekühlt wieder zu den Kollektoren. Das warme Wasser im Speicher kann anschließend für die Heizung und/oder das Trinkwasser genutzt werden.

Dies ist allerdings nur eine vereinfachte Darstellung des Prinzips, denn moderne Solarthermie -Technik hält verschiedene Speicherarten bereit und kann beispielweise mit einer Wärmepumpe ergänzt werden, so dass Sie sich bezüglich Heizungswärme und Warmwasserbereitung nahezu autark von anderen Energiequellen machen können. Für Details lassen Sie sich am besten von einem Fachhandwerker beraten.


Montage

Die Montage einer Solarthermieanlage erfolgt in der Regel auf dem Dach oder integriert in die Dachfläche. Eine freie Aufstellung bietet sich bei Häusern mit Flachdach an. In manchen Fällen kann auch eine freie Fläche auf dem Grundstück oder sogar die Fassade genutzt werden. Zudem muss gewährleistet sein, dass Sie in Ihren Räumlichkeiten ausreichend Platz für die Aufstellung des benötigten Speichers haben.

Vor- und Nachteile von Solarthermieanlagen

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Wie jede Technik, hat auch die Solarthermie ihre Vor- und Nachteile.

Zu den Vorteilen zählen:


  • Umweltfreundlichkeit (keine CO2-Emissionen, da keine fossilen Brennstoffe benötigt werden)
  • Langlebigkeit (20-30 Jahre)
  • Sparpotenzial gegenüber herkömmlichen Heizsystemen
  • Möglichkeit staatlicher Förderung
  • Kombinationsmöglichkeit mit Wärmepumpen, Brennwert- und anderen Heizanlagen

Als Nachteile gelten:

  •  relativ hohe Anschaffungskosten (abhängig vom Wirkungsgrad der Anlage)
  • Wetterabhängigkeit (Ertrag ist abhängig von der Sonneneinstrahlung)
  • Standortabhängigkeit (benötigt wird eine schattenfreie Dachfläche)
  • eventuell notwendige Umbauten für das Leitungssystem zwischen Kollektoren und Speicher


    Fördermöglichkeiten für Solarthermieanlagen

    Es gibt mehrere Institutionen bzw. staatliche Stellen, die sowohl für die Planung, die Installation, die Erweiterung sowie die Optimierung einer Solarthermieanlage Fördermittel bereitstellen. Die wichtigsten sind das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Aber auch die Länder und Kommunen, Verbraucherzentralen und Energieberatungsstellen bieten Unterstützung an.

    Ein Beispiel: Für die Nachrüstung einer Solarthermie-Anlage, die für Heizwärme und Warmwasserbereitung gedacht ist, schießt das BAFA 30 % der Kosten zu. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit rund 110 m² Fläche und vier Bewohnern fallen für eine Anlage mit 12 m² Kollektorfläche, Speicher und Montage etwa 10.200 Euro an. Das BAFA zahlt also 3.060 Euro, Sie als Hauseigentümer müssen dann noch 7.140 Euro aufbringen.

    Beachten Sie aber bitte: Wenn Sie diese Fördermittel in Anspruch nehmen wollen, muss die Beantragung unbedingt vor dem Beginn der Installation erfolgen.


    Fazit: Senken Sie langfristig Ihre Heizkosten
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Heizkosten nehmen in Privathaushalten den Löwenanteil bei den Energiekosten ein. Wenn Sie von externen Versorgern unabhängig werden wollen und mit dem Gedanken spielen, sich eine solarthermische Anlage anzuschaffen, sollten Sie möglichst früh einen Fachhandwerker mit einbeziehen. Betriebe, die auf hohe Qualität Wert legen, können Sie kompetent zu Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen beraten, die Detailplanung durchführen und selbstverständlich auch die Montage, Installation und Wartung übernehmen.

Außerdem erhalten Sie dort aussagekräftige Angaben über die zu erwartenden Kosten, öffentliche Fördermöglichkeiten und mögliche Einsparungen bei Ihren laufenden Betriebskosten. Achten sie bei der Auswahl des Unternehmens darauf, dass es ausreichend Erfahrung mit Solaranlagen vorweisen kann und hochwertige Komponenten von namhaften Herstellern verarbeitet, damit Sie von einer langen Lebensdauer Ihrer Anlage ausgehen können. Am besten lassen Sie sich von mehreren Fachbetrieben Referenzen zeigen und holen auch mehrere Angebote ein, um die Preise und Leistungen vergleichen zu können.

Quelle: TECWORLD: https://www.tecworld.com/de/solarthermie-so-verwenden-sie-sonnenenergie-fuer-heizung-und-warmwasser/