Technik wird gerne weit vor Weihnachten gekauft

Eine ZVEI-Verbraucherstudie zeigt den Wandel der Gewohnheiten beim Einkauf von Unterhaltungselektronik und verwandten Geräten: Schwarze Freitage und Wochen werden immer beliebter. Bei Künstlicher Intelligenz scheiden sich die Geister.

Wenn Verbraucher gegen Jahresende Technik kaufen, ist die anstehende Cyber Week inzwischen ein wichtiger Termin. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik (ZVEI) durchführen ließ.

So plant ein Sechstel der Befragten den Kauf eines elektronischen Geräts rund um den „Black Friday“ (29.11.) und die „Cyber Week“, die am 3. Dezember startet. „Die Umfrageergebnisse bestätigen unsere Wahrnehmung, dass die Cyber Week das Weihnachtsgeschäft als wichtigsten Zeitraum für Umsätze in der Consumer-Electronics-Branche zusehends ablösen könnte“, sagte Kai Hillebrandt, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Consumer Electronics.

Die große Mehrheit derjenigen, die dem neuen Shoppingtrend folgen, kauft ein elektronisches Gerät für sich selbst (88 Prozent). Besonders beliebt sind bei den Befragten Smartphones, Tablet-PCs, kabellose Kopfhörer, TV-Geräte und Spielekonsolen.

Technik-Innovationen und Online-Angebote kommen gut an

Streaming wird immer beliebter

Die Anzahl der Smart-TV-Besitzer steigt weiter. Inzwischen haben 56 Prozent der Befragten ein solches Gerät zuhause. 2018 waren es noch 48 Prozent. Auch weitere Premiummerkmale wie UHD bzw. 4k-Auflösung oder eine große Bildschirmdiagonale finden bei den Verbrauchern große Zustimmung.

Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt Online-Angebote wie Mediatheken, Streaming-Dienste oder Videoportale. Bei der Altersgruppe zwischen 14 und 34, den sogenannten Millenials, sind es mittlerweile sogar drei Viertel. Knapp 40 Prozent der Befragten zahlen für das Streaming-Angebot – ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Wiederum über 40 Prozent hiervon haben zwei oder mehr Abos abgeschlossen. „Auch hier korreliert die Zahl der Abos mit dem Alter der Abonnenten“, erklärte Hillebrandt. „Während fast 50 Prozent der Millenials mehr als ein Abo haben, sind es bei den über 54-Jährigen nur 35 Prozent.

Aber: Für Sport-Bezahlangebote – die jeder sechste Befragte abonniert hat – gelten diese Unterscheide über Altersgruppen hinweg kaum.“ Dies liege mit Sicherheit daran, dass Sport-Bezahlsender bereits seit den 1990er Jahren in Deutschland etabliert seien. Die hier übertragenen Bundesligaspiele stoßen gerade auch bei den älteren Zuschauern auf großes Interesse.

Künstliche Intelligenz: Verbraucher noch immer ambivalent

In der Umfrage 2018 wurde erstmalig die Haltung gegenüber Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) abgefragt. Die Ergebnisse zeigten ein gemischtes Bild, welches sich in den vergangenen zwölf Monaten nicht maßgeblich verändert hat. Der Begriff KI ist den meisten geläufig: Acht von zehn Befragten haben ihn schon einmal gehört, knapp die Hälfte kann ihn zumindest grob erklären.

Als abstraktes Konstrukt löst KI bei den Verbrauchern nach wie vor gemischte Gefühle aus. „Die Generation der 14- bis 34-Jährigen zeigt sich grundsätzlich aufgeschlossener gegenüber KI-Anwendungen“, so Hillebrandt. Frage man nach konkreten Anwendungsszenarien mit KI, bei denen der Mehrwert für den Verbraucher leichter greifbar sei (zum Beispiel Stau-Umfahrungsassistenz oder Hausautomation), steige die Akzeptanz in allen Altersgruppen deutlich.

Sprachsteuerung, gerade bei vernetzten Lautsprechern und mobilen Endgeräten, bringt KI in die Haushalte: 57 Prozent der Befragten, die Sprachsteuerung nutzen, bedienen damit ihren Lautsprecher mit Assistenzfunktion. „Eines ist klar: Wenn wir sinnvolle Anwendungen entwickeln, die den Nutzern einen konkreten Mehrwert bieten, wird es uns gelingen, die Menschen beim Thema KI mitzunehmen. Auch das Thema Datensicherheit muss transparent gehandhabt werden. Information und Aufklärung sowie die Erarbeitung von Leitlinien sind für den Verband eine wichtige Aufgabe“, ergänzt Hillebrandt.

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