Wikilektro – Smart Home

„Smart Home“ – ein Begriff an dem man heutzutage nicht nur in der Elektrobranche sondern auch im Alltag nicht mehr vorbeikommt. Jeder will es, die wenigsten haben es und teuer ist es dazu auch noch. Doch stimmt das wirklich? Klare Antwort: Jein!

Dass noch verhältnismäßig wenige Haushalte in Deutschland als „Smart Homes“ bezeichnet werden können stimmt zwar, doch die Zahl der Smart Homes ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und wird dies auch in den nächsten Jahren weiter tun. Laut Prognosen wird es bereits im Jahr 2024 ca. 14,2 Millionen Smart Homes in Deutschland geben, während es heute noch ca. 7 Millionen sind.

Auf die Frage, wie viel es kostet, seine Wohnung oder sein Haus zu einem Smart Home zu machen, kann man keine genaue Antwort geben. Die Kosten hängen ganz davon ab, für welche Vernetzungstechnik man sich entscheidet und wie viele Geräte in das System eingebunden werden sollen. Eine einfache Lösung mit Funkverbindungen kann ein paar Hundert Euro kosten, während es nach oben keine Kostengrenze gibt.

Nachdem Verbreitung und Kosten geklärt sind, kommen wir jetzt zur Begriffserklärung. Denn was ist ein Smart Home überhaupt?

Smart Home bedeutet in den meisten Fällen, dass Produkte aus verschiedenen Bereichen der Hausautomatisierung und –elektronik miteinander vernetzt und zentral gesteuert werden können. Es muss also nicht jedes einzelne Gerät im Haus „smart“ sein, aber sobald dies auf ein paar Geräte zutrifft, kann von einem Smart Home gesprochen werden.

Ein Smart Home setzt sich in den meisten Fällen aus mehreren Komponenten zusammen.

Endgeräte: Geräte, die durch die intelligente Steuerung bedient werden können. In diese Kategorie fallen heutzutage schon fast alle Geräte, die typischerweise in einem Haushalt benötigt werden, wie z.B. Musikanlagen, Fernseher, Waschmaschinen, Herde, Rollläden, Lampen, Lüftungsanlagen, Heizkörperregler, Klingelanlagen usw.

Eingabegeräte: Geräte, über die Befehle an die Endgeräte ausgegeben werden. Dazu zählen unter anderem Touchdisplays, Tablets, Smartphones, Spracheingabegeräte, aber auch klassische Lichtschalter und Raumtemperaturregler.

Sensoren: Durch Sensoren können bestimmte Zustände festgestellt oder gemessen werden, die anschließend in einen Befehl an die Endgeräte umgewandelt werden. Durch Sensoren kann beispielsweise die Helligkeit in Räumen oder Anwesenheit von Personen festgestellt, die Temperatur gemessen werden oder es kann registriert werden, ob Fenster und Türen geschlossen sind.

Gateway: Das sogenannte Gehirn des Smart Homes. Hier gehen alle Informationen – egal ob manuell eingegeben oder von einem Sensor erfasst – ein und werden verarbeitet. Das Gateway ist die zentrale Steuereinheit und stellt auch eine eventuelle Verbindung zum Internet her.

Vernetzung: Eingabegeräte, Sensoren, Gateway und Endgeräte werden durch die Vernetzung verbunden. Sie kann entweder per Kabel, Stromkabel oder Funk erfolgen, wobei immer abgewägt werden muss, welche Variante für die jeweilige Wohnung am besten geeignet ist.

Zu guter Letzt soll die Frage, welchen Nutzen eine Smart-Home-Lösung hat, nicht unbeantwortet bleiben. Für ein Smart Home wird sich in den allermeisten Fällen aus vier Gründen entschieden.

  • Energieeinsparung: Wenn beispielsweise Beleuchtung, Heizung und alle anderen elektrischen Geräte ausgeschaltet werden, die nicht zwingend in Betrieb bleiben müssen (Kühl- und Gefrierschränke), ausgeschaltet werden sobald man das Haus verlässt, können Energiekosten um zwei bis acht Prozent gesenkt werden.
  • Komforterhöhung: Sobald sich Geräte in einem ganz anderen Raum per Sprache ein- und ausschalten lassen, sich das Licht zu einer bestimmten Uhrzeit einschaltet oder Rollläden runterfahren, sobald es draußen dunkel ist, kann von einer deutlichen Komforterhöhung gesprochen werden, da das Haus quasi für den Menschen „mitdenkt“.
  • Sicherheit: Durch intelligente Geräte und das automatische Ausschalten bei Verlassen des Hauses stellen elektronische Geräte keine so große Gefahr mehr da.
  • Entertainment: Durch smarte Multimedia-Lösungen, wie z.B. Multiroom-Speaker, die in den Räumen Musik abspielen, in denen sich auch tatsächlich Personen befinden, Smart TVs oder auch Lichtszenen kann man sich quasi von seinem Haus unterhalten lassen.

Da jetzt die grundlegenden Informationen einmal kompakt zusammengefasst wurden, können wir in der nächsten Woche einen Blick auf das Thema „Lebensräume“ werfen. Dort kann man sich unter anderem eine individuelle Smart-Home-Lösung konfigurieren.

*Alle Angaben und Daten wurden nach bestem Wissen erstellt, sind jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.