ZVEI: Das Radio kommt nicht aus der Mode

Radiohören bleibt beliebt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).

Hätten Sie’s gewusst? Einen Tag vor dem Valentinstag, am 13. Februar, war der „Welttag des Radios“. Das ist auch in dieser Redaktion durchgerutscht. Das ist aber auch nicht sehr schlimm, denn das Radiohören gehört nicht zu den bedrohten Arten der Freizeitgestaltung. Im Gegenteil: Radiohören bleibt beliebt.

Zu diesem Resultat kam eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des ZVEI. „84 Prozent der Befragten hören Radio. Das ist eine bemerkenswerte Reichweite für ein Medium, das seit fast hundert Jahren Musik, Unterhaltung und Informationen zu den Menschen bringt und heute mit einer nie dagewesenen Vielfalt an Medien im Wettbewerb steht“, so Kai Hillebrandt, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Consumer Electronics.

Das Alter der Hörer spielt bei der Radionutzung kaum eine Rolle: „Sowohl in der Gruppe der 14- bis 34-Jährigen als auch in der Gruppe der sogenannten Bestager (55 plus) liegt die Nutzungsrate bei 83 bzw. 85 Prozent. Im Gegensatz dazu geht die Schere beim Musik-Streaming deutlich auseinander: 75 Prozent der Millenials nutzen Audio-Streamingangebote, bei den Befragten über 55 Jahre sind es hingegen nur 26 Prozent“, so Hillebrandt.

Die Zuhörer schätzen neben dem vielfältigen Musikangebot, das über 90 Prozent der Radiohörer nutzen, insbesondere den Informationsgewinn: So liegen Nachrichten und Reportagen bei zwei Drittel der Radiohörer hoch im Kurs, Bildungsinhalte sprechen 19 Prozent an. Podcasts, die eine zeitunabhängige Nutzung auch von Radiosendungen auf internetfähigen Endgeräten ermöglichen, werden von neun Prozent dieser Befragten abgerufen.

94 Prozent der deutschen Haushalte verfügen über mindestens ein Gerät zum Radioempfang. Der Anteil an UKW-Geräten bleibt hoch. Dennoch kommt auch hier die Digitalisierung: Mitte 2018 verfügte jeder sechste Haushalt in Deutschland über mindestens ein DAB+ Endgerät. Insgesamt ist die Anzahl der DAB+ Empfänger auf 7,4 Millionen Stück gestiegen (gegenüber 2017 ein Wachstum von über 1,2 Millionen Stück). Hinzu kommen immer mehr Autoradios mit DAB+ Empfang (2018: +700.000 Stück auf 4,41 Millionen).

„Der DAB+ Anteil im Markt steigt, die Geräte werden von den Kunden nachgefragt. Ein staatlicher Eingriff, wie aktuell diskutiert, der für Radiogeräte den Einbau eines Digitalradioempfängers vorschreibt, ist aus unserer Sicht weder erforderlich noch hilfreich“, so Hillebrandt weiter. „Im Gegenteil: Geräte aller Ausstattungsmerkmale und Marken sind heute verfügbar, der Verbraucher kann entsprechend seiner Bedürfnisse aus einem breiten Angebot wählen.“