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Stromproduktion durch Erneuerbare auf Rekordhoch

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2025

Die Erneuerbaren Energien deckten im gerade vergangenen Jahr gut 55 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs.

Im Jahr 2024 hat die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien einen neuen Rekord erreicht: Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckten Erneuerbare gut 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs.

Damit ist der Anteil um 2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023 gestiegen. Trotz eines unterdurchschnittlichen Sonnenjahres erzielte die Photovoltaik 2024 neue Spitzenwerte. Durch den Rekordzubau von rund 17 Gigawatt (GW) im vergangenen Jahr stieg die PV-Stromerzeugung erneut an. In den Monaten Juni, Juli und August wurden erstmals durchgängig mehr als 10 Milliarden kWh Strom pro Monat aus Solarenergie erzeugt. Insgesamt erzeugten PV-Anlagen 72 Milliarden kWh Strom.

Die Windenergie bleibt ein zentraler Pfeiler der deutschen Stromerzeugung: An Land blieb sie mit 115 Milliarden kWh die stärkste Energiequelle im Strommix, obwohl die Erzeugung um knapp 3 Prozent leicht zurückging. Den leichten Rückgang um knapp 3 Prozent gegenüber 2023 erklärt der BDEW mit ungünstigen Windverhältnissen.

Große Aufgaben warten im Netzausbau

Im Gegensatz dazu legte die Windkraft auf See deutlich zu und stieg um über 11 Prozent auf nahezu 27 Milliarden kWh. Der Erfolg sei auf den Zubau neuer Anlagen in den Jahren 2023 und 2024 sowie auf weniger Abregelungen zurückzuführen, so der BDEW. Die Wasserkraft trug aufgrund überdurchschnittlicher Niederschläge mit einem deutlichen Anstieg von 10 Prozent ebenfalls zur positiven Entwicklung bei. Die Stromerzeugung aus Biomasse verzeichnet einen leichten Anstieg.

Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien wird der weitere Netzausbau zur dringenden Aufgabe. Um zu vermeiden, dass an Tagen mit geringerem Strombedarf die Menge an ungesteuerter Stromeinspeisung den Verbrauch überschreitet und dann ganze Netzstränge zeitweise vom Netz genommen werden müssen, braucht es Regelungen, die die Netze in Phasen mit so genannten Einspeisespitzen entlasten, ohne den Ausbau der Erneuerbaren zu bremsen.

Das Thema beschäftigt die ganze Elektrobranche, auch den Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Er teilte Anfang Dezember mit: „An einer Novelle des Energierechts, die unter anderem Änderungen am Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) vorsieht, führt in den Augen vieler Experten kein Weg vorbei – auch nicht für eine neue Regierung.“

Zwei Berechnungsmöglichkeiten für den Ökostromanteil

Die gängige Berechnungsgrundlage ist, den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zielen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab und beträgt nach vorläufigen Berechnungen 2024 knapp 512 Milliarden kWh (2023: 507,8 Mrd. kWh).

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Jahr 2024 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt gut 58 Prozent (2023: 54 Prozent).

Foto: Archiv

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