Der Wärmepumpenmarkt wächst weiter deutlich

Nach dem Rekordjahr 2020 wuchs der Absatz von Wärmepumpen auch 2021 erneut sehr stark, wie die neue Statistik der Verbände BDH und BWP zeigt.

Die Hersteller von Wärmpumpen (und nicht nur sie) dürfen sich seit Jahren über die wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen freuen. Ein aktuelles Beispiel liefert Stiebel Eltron. „In den vergangenen fünf Jahren hat sich unser Umsatz aus dem Verkauf von Wärmepumpen mehr als verdreifacht“, sagte im Dezember 2021 Dr. Nicholas Matten, einer der zwei Geschäftsführer von Stiebel Eltron. „Bis 2026 wollen wir die Produktionskapazitäten am Hauptsitz im niedersächsischen Holzminden verdoppeln – rund 120 Millionen Euro werden wir in die Wärmepumpenfertigung investieren.“

Die Statistiken der Verbände spiegeln diese Entwicklung wider. „Der anhaltend positive Markttrend zeigt die hohe Akzeptanz der Wärmepumpe“, erklärt Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP). „Die Industrie hat erneut gezeigt, dass sie trotz aller globalen Widrigkeiten in der Lage ist, die klimafreundlichen Technologien zu liefern, die gebraucht werden, um den Gebäudesektor zu dekarbonisieren. Die Wärmepumpe ist auf dem Weg zum Standardheizsystem in Deutschland.“

154.000 Heizungswärmepumpen wurden 2021 in Deutschland abgesetzt, das sind 28 Prozent mehr als 2020. Das größte Wachstum gab es bei den Luft-Wasser-Wärmepumpen: 127.000 Geräte (+ 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr) wurden insgesamt abgesetzt, davon rund 83.500 Monoblock-Geräte (+ 48 Prozent) und 43.500 Split-Geräte (+ 12 Prozent). Sole-Wasser-Wärmepumpen legten um 12 Prozent zu, 27.000 erdgekoppelte Anlagen wurden 2021 verkauft.

Luft-Wasser-Systeme konnten ihren Marktanteil mit 82 Prozent erneut leicht vergrößern (2020: 79 Prozent), erdgekoppelte Systeme hatten einen Marktanteil von 18 Prozent. Bei reinen Warmwasser-Wärmepumpen wurden 15 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr (23.500 Geräte).

Die Entwicklung ist besser als vorhergesagt

Insgesamt liegt die Zahl der abgesetzten Heizungswärmepumpen sogar über den prognostizierten Werten für das Bezugsjahr aus der BWP-Branchenstudie 2021. Der Markttrend erweist sich somit trotz Corona-bedingter Einschränkungen und weltweiter Lieferengpässe als überaus stabil. Dies zeigt sich auch an der großen Nachfrage nach der neuen Bundesförderung effiziente Gebäude BEG: 66.496 Förderanträge für Wärmepumpen wurden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle allein für den Einsatz beim Heizungstausch gestellt.

Die Wärmepumpenbranche zeigt damit, dass der von der neuen Bundesregierung geplante verstärkte Einsatz von Wärmepumpen gelingen kann. Damit das wirklich klappt, fordert der BWP, dass „die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen schnell umgesetzt werden, damit sich Heizungsindustrie, Handwerk und Verbraucher darauf einstellen können und Planungssicherheit erhalten“. Wie andere Verbände auch wünscht sich der BWP an erster Stelle die Abschaffung der EEG-Umlage. Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung ist die Abschaffung für 2023 vorgesehen. Aktuell wird diskutiert, die Abschaffung auf dieses Jahr vorzuziehen.

Akutelle Info unter www.waermepumpe.de

Bildunterschrift und Fotonachweis:

branche_waermepumpenmarkt-2021-1.jpg – Foto: Stiebel Eltron

branche_waermepumpenmarkt-2021-2–5.png – Grafiken: BWP