Gelungener Neustart in Frankfurt

Die Light+Building Autumn Edition 2022 in Frankfurt war ein Erfolg für die Elektrobranche. Nach langer Pause wurde die Gelegenheit zum persönlichem Austausch und dem Anschauen und Anfassen der Innovationen intensiv genutzt.

Wird das was? Noch kurz vor der Light+Building waren sich auch erfahrene Fachleute unsicher, ob die „Light+Building Autumn Edition 2022“ ein Erfolg wird. Es sprach viel dagegen: die noch nicht überwundene Pandemie, das lange Wochenende zum Start mit dem Messemontag am Tag der Einheit.

Tatsächlich war der Messeauftakt am Sonntag verhalten. Aber ab Montag füllten sich die Hallen mehr und mehr. Am Ende hatten 92.838 Besucher aus 147 Ländern die 1531 Aussteller besucht. Kein Vergleich mit den gut 220.000 Fachbesuchern und 2626 Ausstellern im Jahr 2018, aber das waren andere Zeiten. So war diese Messe europäischer und es gab mehr Building und weniger Light, weil Besucher und Aussteller aus dem Osten fehlten.

Die meisten Besucher kamen aus Deutschland und den Nachbarländern. Damit lag die Internationalität bei immerhin 55 Prozent. Dass sich die Reise für sie gelohnt hat, zeigt die hohe Besucherzufriedenheit: 95 Prozent der Fachbesucher sahen ihre Besuchsziele erreicht und waren zufrieden mit dem Ausstellungsangebot. Über 83 Prozent sagen schon jetzt, dass sie 2024 wiederkommen wollen.

Auch die Messe Frankfurt ist zufrieden

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, sagte zur Veranstaltung: „Der Restart der Light+Building nach zweieinhalb Jahren Pandemie ist mehr als gelungen. „Wir freuen uns über das überaus große Interesse der Besucherinnen und Besucher, die zur Light+Building Autumn Edition gekommen sind. Die Themen der Veranstaltung bieten die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Darüber hinaus – und das zieht sich durch alle Gespräche, die wir führen – ist und bleibt die persönliche Begegnung das zentrale Element von Messen. Geschäfte werden nun mal zwischen Menschen gemacht.“

Auch der fachliche Austausch bei Vorträgen und auf Begleitkongressen erlebte einen Neustart. Ein Beispiel war das Intersec Forum, die Fachkonferenz für vernetzte Sicherheitstechnik. An vier Tagen und in 30 Vorträgen sowie Panels ging es um neue Trends, Richtlinien und handfeste Strategien für das erfolgreiche, datensichere und KI-basierte Vernetzen der gebäudetechnischen Gewerke. Sehr gut besucht war auch das vom ZVEH zusammen mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen veranstaltete Architektenforum. Dort ging es um das Building Information Modeling (BIM): Datenmanagement in BIM, Digitalisierung im E-Haus, Kostenoptimierung mit dem digitalen Zwilling, das „Fachmodel Elektro“ und die Frage, wie sich Bestandsgebäude systematisch für BIM erfassen lassen.

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt

Vor allem bot die Messe endlich wieder den Rahmen, um Neuheiten genau anschauen, anfassen und vergleichen zu können – und um darüber zu diskutieren. Das Angebot wurde rege genutzt, in allen Bereichen der E-Technik, von der Gebäudeinstallation bis zum Licht. Und wohin man auch ging, in jeder Halle wurde die Bedeutung der Energieeffizienz und des Stromsparens deutlich. Wir wissen, dass Elektrifizierung und Digitalisierung ein enormes Potential bieten, um im Gebäudebereich rund 40 Prozent der Energie einzusparen. Die in Frankfurt präsentierten Neuheiten werden dazu beitragen, dieses Potential zu heben.

Freude auch bei den E-Handwerken

Auch für die Elektrohandwerke war die Messe ein Erfolg. Am neuen Standort des Gemeinschaftsstandes in Halle 11.0 sowie im E-Haus herrschte fünf Tage lang großer Andrang. Innungsbetriebe und Fachbesucher informierten sich über das breite Einsatzspektrum der Elektrohandwerke und das Angebot des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).

Besonders beliebt war – wie immer – das E-Haus. Auf 100 Quadratmetern konnten sich Besucher über die Vorteile smarter Gebäudetechnik informieren und diese auch selbst ausprobieren. Schwerpunkte waren die Themen „Smart Health“ und „Energieeinsparungen“, gerade letzteres war beim Publikum sehr gefragt. So zeigte das an Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur und Speicher gekoppelte Energiemanagementsystem, wie vollendete Energieautarkie funktioniert. Ein Fußboden mit Sturzerkennung und Notruffunktion sowie ein über Gesten oder eine digitale Brille steuerbarer Rollstuhl veranschaulichten, wie vernetzte Anwendungen die Sicherheit gerade für ältere Menschen und chronisch Kranke erhöhen können.

„Ich bin sehr froh, dass wir mit der Light+Building Autumn Edition den Neustart der wichtigsten Branchenmesse feiern konnten. Unsere Erwartungen an die Messe haben sich voll und ganz erfüllt“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi. „Die Stimmung war hervorragend. Wir haben sehr gute Gespräche geführt und auch von allen unseren Partnern zurückgemeldet bekommen, dass sie sehr zufrieden mit der Messe und der Qualität der geführten Gespräche waren.“

Diese Botschaften von der Light+Building und die Neuheiten der Hersteller können nun das nächste gute halbe Jahr durchs ganze Land getragen werden. In Berlin, Hamburg, Dortmund, Stuttgart und Nürnberg wollen die Regionalfachmessen ihre Tore öffnen. Der bekannte Rhythmus der großen Veranstaltungen soll so wieder aufgenommen werden.

Das gilt auch für die nächste Light+Building. Sie findet statt vom 3. bis 8. März 2024 in Frankfurt am Main.

Fotonachweise:

Foto: Messe Frankfurt/ Pietro Sutera