Der Welt-Elektromarkt wächst noch

Der globale Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie wuchs von 2021 bis 2022 um 13 Prozent auf einen Wert von rund 5,7 Milliarden Euro, so der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI. Der Verband erwartet für 2023 ein geringeres Plus als im Vorjahr.

Der weltweite Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie belief sich 2022 auf einen Wert von 5.706 Milliarden Euro und lag damit um 13 Prozent höher als im Vorjahr. „Das hohe Wachstum im vergangenen Jahr dürfte dabei vor allem auch dem weltweit inflationären Umfeld geschuldet gewesen sein“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Letzteres wird sich auch in diesem Jahr noch auswirken, für das der neue Welt-Elektromarkt-Ausblick des ZVEI allerdings ein auf neun Prozent reduziertes nominales Wachstum voraussieht. 2024 sollte es sich dann noch weiter auf nur noch plus drei Prozent abschwächen.“

Asien bleibt mit 3.545 Milliarden Euro (im Jahr 2022) der mit Abstand größte kontinentale Elektromarkt: Sein Anteil am Weltmarkt beläuft sich auf 62 Prozent. Nach einem Zuwachs von 13 Prozent im vergangenen Jahr geht das Prognosemodell des ZVEI hier für 2023 und 2024 von Steigerungsraten in Höhe von zehn bzw. vier Prozent aus.

China bleibt die Nummer 1

Mit einem Wert von 2.307 Milliarden Euro (40 Prozent des Weltmarkts) ist der chinesische Markt nicht nur weiterhin der mit Abstand größte Ländermarkt weltweit; er ist auch größer als der aller Industriestaaten zusammengenommen. Nach dem letztjährigen Plus von 13 Prozent prognostiziert der ZVEI für 2023 Zuwächse in Höhe von elf Prozent und für 2024 Zuwächse in Höhe von vier Prozent.

Der gesamtamerikanische Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie hat 2022 einen Wert von 1.079 Milliarden Euro (+ 12 Prozent) erreicht, was einem Anteil von 19 Prozent am globalen Markt entspricht. 2023 könnte es hier ein Plus von sieben Prozent geben. Im nächsten Jahr dürfte sich das Expansionstempo dann weiter auf ein Prozent verlangsamen.

Allein der US-amerikanische Markt stand 2022 für ein Volumen von 771 Milliarden Euro (+ 10 Prozent). Damit erreichten die Vereinigten Staaten Platz zwei im Länderranking. 2023 sollte das Wachstum auch hier nochmals sieben Prozent betragen, ehe es 2024 voraussichtlich ebenfalls auf nur noch plus ein Prozent fällt.

Wachstum auch in Europa

In Europa konnte der Elektromarkt 2022 mit plus 13 Prozent auf 952 Milliarden Euro ebenfalls deutlich zulegen. Das entspricht 17 Prozent des Weltmarkts. In diesem Jahr sollte das Markwachstum bei neun Prozent liegen. Für 2024 erwartet der ZVEI hier einen Zuwachs von zwei Prozent.

„Der deutsche Elektromarkt war im vergangenen Jahr 167 Milliarden Euro groß“ so Gontermann. „Damit wuchs er ebenfalls um 13 Prozent und verteidigte Platz fünf im globalen Länderranking ‒ hinter China, den USA, Japan und Südkorea.“ Mit erwarteten Zuwächsen von neun Prozent für 2023 und einem Prozent für 2024 dürfte das nominale Wachstum in diesem Jahr noch deutlich positiv und im kommenden Jahr allenfalls verhalten ausfallen und damit auch schwächer als im globalen Durchschnitt (+ 3 Prozent). (Quelle: ZVEI)

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Grafiken: ZVEI